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Christian Huberts, Jahrgang 1982, studierte »Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis« an der Universität Hildesheim und arbeitet seit 2009 als kultur- und medienwissenschaftlicher Publizist mit Sitz in Berlin. Sein inhaltlicher Fokus ist die digitale Spielkultur in allen Facetten.
Er tritt regelmäßig als Experte für digitale Spiele bei Kulturveranstaltungen sowie im Rundfunk und Fernsehen auf. Zuletzt hat er unter anderem den Game-Studies-Sammelband »Zwischen|Welten: Atmosphären im Computerspiel« im vwh-Verlag herausgegeben, das »Handbuch Gameskultur« des Deutschen Kulturrats und des Branchenverbands game redaktionell betreut sowie das Berliner Studio waza! Games als Associate Producer bei der Entwicklung der politischen Bildungs-App Konterbunt unterstützt. Für die Stiftung Digitale Spielekultur arbeitete er von März 2020 bis August 2024 unter anderem als Projektmanager für die Initiative »Erinnern mit Games« und als Projektleiter von »Let’s Remember!«. Daneben schreibt er für wissenschaftliche Publikationen, Kulturmagazine sowie Online-Zeitungen diverse Artikel über die Partizipation an virtuellen Welten und die Kultur von Computerspielen.
Nur 20 von 100 Punkten. In der Literatur wäre das knapp vor der Altpapiertonne. Im Gaming gelten gemeinhin schon 70%-Wertungen als grausames Stigma. Und in diesem Review von Will Partin geht es noch nicht mal um die – wohl knapp überdurchschnittlichen (–> grausame 54% bei Metacritic) – spielerischen Qualitäten von Homefront: The Revolution. Nein, das Spiel wird so gnadenlos abgestraft, weil es ein inhaltlicher Tiefflieger ist. Spielbare Ideologie. Ein naiver Bauchladen der unausgekochten, politischen Einstellungen. Gaming sei erwachsen geworden, so sagt man, und Magazine wie Kill Screen nehmen das beim Wort. Wer erwachsen sein will, muss auch liefern oder schon mal mit einem harten Verriss leben können.
Und so ein Verriss auf Grundlage inhaltlicher Nullnummern, scheint sich langsam zu etablieren und nicht mehr einfach wegzugehen. Schon Tom Clancy's The Division musste sich bei Kill Screen eine perverse Ideologie vorwerfen lassen – mit zumindest 50 von 100 Punkten. Die alte Ausrede, es handele sich doch nur um ein Spiel, taugt nicht mehr. Oder besser: Sie geht nach hinten los. Denn, wenn es nur ein triviales Spielchen werden soll, warum dann thematisch so danebengreifen? Warum überhaupt den Anspruch erheben, eine politische Geschichte zu erzählen, wenn man dann nicht ebenso daran gemessen werden möchte? Es gäbe ja Alternativen.
Homefront: The Revolution erzählt von den USA unter der Fremdherrschaft der Nordkoreaner und kapert dafür einen Freiheitsbegriff, der so auch im Trump-Wahlkampf gut aufgehoben wäre. Freiheit als Ideologie. Möglichst ohne Details. Für wen die Freiheit schließlich gelten soll, wird dann entschieden, wenn sie halt da ist – aber wohl nicht für alle. Kann man so machen. Wäre es fernab jeglicher Nähe zur Realität angesiedelt, könnte man auch einfach die Schultern zucken. Aber so wie in Homefront: The Revolution thematisiert, bleibt es eben eine Steilvorlage für einen Verriss:
You can’t be neutral in a fucking game.
Quelle: Will Partin EN killscreen.com
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