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Christian Huberts, Jahrgang 1982, studierte »Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis« an der Universität Hildesheim und arbeitet seit 2009 als kultur- und medienwissenschaftlicher Publizist mit Sitz in Berlin. Sein inhaltlicher Fokus ist die digitale Spielkultur in allen Facetten.
Er tritt regelmäßig als Experte für digitale Spiele bei Kulturveranstaltungen sowie im Rundfunk und Fernsehen auf. Zuletzt hat er unter anderem den Game-Studies-Sammelband »Zwischen|Welten: Atmosphären im Computerspiel« im vwh-Verlag herausgegeben, das »Handbuch Gameskultur« des Deutschen Kulturrats und des Branchenverbands game redaktionell betreut sowie das Berliner Studio waza! Games als Associate Producer bei der Entwicklung der politischen Bildungs-App Konterbunt unterstützt. Für die Stiftung Digitale Spielekultur arbeitete er von März 2020 bis August 2024 unter anderem als Projektmanager für die Initiative »Erinnern mit Games« und als Projektleiter von »Let’s Remember!«. Daneben schreibt er für wissenschaftliche Publikationen, Kulturmagazine sowie Online-Zeitungen diverse Artikel über die Partizipation an virtuellen Welten und die Kultur von Computerspielen.
Zugegeben, die meiste Zeit meines Lebens fand ich John Carpenters Science-Fiction-Klassiker Sie leben (im Original: They Live) aus dem Jahr 1988 hauptsächlich gut, weil der kanadische Wrestler »Rowdy« Roddy Piper dort die Hauptrolle spielt. Und wegen der tollen Sonnenbrillen. Mittlerweile ist aber auch mir klar, dass der vermeintliche Trash einiges mehr zu bieten hat. Sie leben ist eine erstaunlich vielschichtige Auseinandersetzung mit Verschwörungsideologie und Ideologiekritik, wie die Philosophin Heike Lindhold auf TOR Online sehr lesenswert herausarbeitet.
Von linken wie rechten Fans jeweils für sich beansprucht, zeitweise von rechten Verschwörungstheoretikern gelobt und deswegen unter Antisemitismusverdacht gestellt, ist die Rezeption deutlich heterogener als man von einer Actionsatire über eine Alieninvasion erwarten würde. Wie kommt es zu so verschiedenen Auslegungen und was ist ihre jeweilige Basis?
In Sie leben entdeckt der einfache Wanderarbeiter John Nada durch Zufall eine Kiste mit Sonnenbrillen. Setzt er sich eine der Sonnenbrillen auf, blickt er plötzlich hinter die vermeintliche Realität. Werbung, Zeitschriften, Geld entpuppen sich als propagandistische Kontrollinstrumente und viele Mitmenschen – besonders die wohlhabenden – als getarnte Aliens. Für linke Intellektuelle wie Slavoj Žižek eine clevere, ideologiekritische Metapher. Für rechte Verschwörungsideologen eine (antisemitisch ausgelegte) Kritik an einer übermächtigen »Finanzelite«. Lindhold lässt es aber nicht bei der Klärung der Fronten, sondern trägt ihrerseits eine an Žižek angelehnte Analyse des Films bei, die gerade aktuell wohl sehr relevant ist.
Hier liegt der Unterschied zwischen Ideologiekritik und Verschwörungstheorie: Sie messen dem Moment des Aufwachens ganz unterschiedliche Bedeutungen bei. Wo der erwachte Verschwörungstheoretiker meint, die Wirklichkeit gefunden zu haben und seine Welt nun endlich einen Sinn ergibt, bedeutet Ideologiekritik ein Erwachen in einer vielschichtigen Realität, die noch viel komplexer ist als gedacht und wenig mit jener wirklichen und eindeutigen Welt zu tun hat, die man vielleicht zu entdecken hoffte. They Live versucht, dieser Tatsache Rechnung zu tragen: Um die Wahrheit zu sehen, muss John Nada nichts ablegen, das seinen Blick verschleiert, sondern etwas aufsetzen. Erst durch das Hilfsmittel der Brille – übertragen gedacht der kritischen Theorie im weitesten Sinne – wird die Wirklichkeit sichtbar.
Quelle: Heike Lindhold Bild: STUDIOCANAL www.tor-online.de
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coole Definition und Unterscheidung.